Wie du vielleicht schon erfahren hast, hat unser Sohn Lucien am 23.04.2017 das Licht der Welt erblickt. Dafür musste er hart kämpfen… aber nicht nur er, sondern auch ich. Nicht, dass die Schmerzen unerträglich gewesen wären, nein, man wollte ihn einfach nicht auf die Welt lassen. Dass ich mit meinen Frühgeburten bei den Ärzten noch nie wirklich beliebt war, wusste ich bereits von den früheren Schwangerschaften, dass man seine Ankunft aber so verweigern würde, das erstaunte mich bei diesem mal schon sehr.
Immer wenn ich kurz vor einer Geburt stand, fing mein Körper an, die ersten Signale zu senden. Es begann zu jucken, so stark, dass ich mich unbewusst in der Nacht blutig kratzte. Man verschrieb mir Duschgel und Lotion (weil es ja alle Schwangeren irgendwie beisst) und nahm meine Schwangerschafts-Cholestase gar nicht wahr. Diese hätte man mit den entsprechenden Medikamenten frühzeitig behandeln können. Das Medikament wurde mir aber erst 4 Tage vor Geburt verschrieben und es braucht mindestens 2 Wochen bis es wirkt. Der Juckreiz ist nicht einfach für lustig, er zeigt, dass Lungen und Nieren Mühe haben zu funktionieren und dass mein System überlastet ist. Glücklicherweise kommen die meisten Babys bei einer Cholestase früher zur Welt (was bei mir von vieren, dreimal der Fall war) und erreichen somit gar nicht die 40. Schwangerschaftswoche (was zu einer Totgeburt führen könnte).
Ich trat also ein in die Klinik mit der 33. Woche. Panik war schon vorprogrammiert und die erste Person die mich sah meinte „es wäre ja noch nicht alles in Stein gemeisselt – vielleicht würde ich ja wieder nach Hause gehen“. Dieses Person wusste definitiv nicht, dass ich bereits 3 Kinder geboren hatte und die Anzeichen mittlerweile sehr gut deuten konnte. Ich wurde abermals an den Wehen-Hemmer „gehängt“ und es wurde keinen Moment auf meine Wahrnehmung geachtet. Den Ärzten war es wichtiger, die Geburt noch möglichst lange herauszögern zu können. Die Geschichte würde sich jetzt ins endlose erstrecken, da ich immer und immer wieder mit einer höheren Dosis an Medis vollgepumpt wurde, bis unser Sohnemann einfach fand, jetzt ist genug – ich komme trotzdem!