Ich grüsse dich aus dem Land der Wikinger. Aus dem Land, in dem dir das Geld buchstäblich durch die Finger fliesst. Dies musste ich bereits am Flughafen bitter erkennen. Während sich die Jungs die letzten M&M’s in den Mund schoben, zog es mich, wie so in jedem Land, zum Frischsaftstand. Weil ich im Vorfeld schon vernahm, dass man in Island gar kein Bargeld mit sich führt, sondern nur mit Kreditkarte bezahlt, gab ich der Dame hinter dem Tresen meine Karte, ohne nach dem Preis zu fragen. Sie wurde mit 1’100.- ISK belastet, was etwas mehr als 10 Franken sind (für 3 ml Saft!).
Zusätzlich bin ich jemand, der immer wieder vergisst das Datenroaming gleich nach Ankunft im Ausland zu deaktivieren. So habe ich mich in das gratis-Wifi am Flughafen eingeloggt und habe gefunden, dass es wieder mal an der Zeit ist, die Updates für meine Apps durchzuführen. Wie ich dann die Treppe runter lief auf die Toilette (und dort kein Wifi Empfang mehr war), sendete mir die Swisscom alle 5 Sekunden ein SMS, welches mich über den Verbrauch des Datenvolumens aufklärte. In 30 Sekunden 36.- Franken!
Das war schon mal der erste Schock, den ich innerhalb von einer halben Stunde in Island verarbeiten musste. Weitere folgten…
Trotzdem ist Island ein wunderschönes Land und auf jeden Fall eine Reise wert. Man sagt, sein Klima und die Natur sind so kraftgeladen wie die alten Sagen über Helden und Schurken. Ein vulkanisches Labor, das von den Elementen der Natur mächtig in Gang gehalten wird und wo Elfen, Kobolde und andere mystischen Kreaturen regieren.
Skeptiker sagen, Island wird von Touristen richtiggehend verschlungen. Das mag sein, aber jeder der nach Island fährt, trägt seinen Teil dazu bei. Mit der Wahl, nicht in der Hochsaison von Juni, Juli und August zu gehen, hat man Glück und kann dem Touristen –Strom etwas entgehen. Immer mit dem Risiko, dass das Wetter nicht ganz so berauschend ist und viele Attraktionen noch geschlossen sind. Und irgendwie haben die Touristen auch was Gutes: Island konnte sich so bestimmt besser aus der Wirtschaftskriese von 2008 erholen und man spürt, dass der Natur Sorge getragen wird. Also wie bei so Vielem, positiv und negativ halten sich die Waage und es ist zu hoffe, dass das Land noch lange seinen Charme behalten kann.